Du hast einen netten Typen kennengelernt und hast schon einige aufregende Dates mit ihm gehabt? Vielleicht schwebst du ja auch schon auf Wolken und er gehört mittlerweile zu deinen Lieblingsmenschen?
Es gibt im Moment kein schöneres Gefühl, als in seiner Nähe zu sein oder seine Aufmerksamkeit zu bekommen?
So weit, so gut. Problematisch wird es, wenn du immer öfter an ihn denken musst und dich ständig fragst, was er jetzt wohl gerade macht.
Könnte es sein, dass wenn du für mehrere Stunden nichts von ihm hörst oder auf deine letzte Nachricht nicht geantwortet wurde, dir folgende Gedanken durch den Kopf gehen:
- Steht er nicht mehr auf mich?
- Habe ich etwas Falsches getan oder gesagt?
- Hat er eine Neue kennengelernt?
- Will er mich loswerden?
Dein Gedankenkarussell dreht sich und schon bald beginnst du vielleicht damit, mehr Nachrichten zu schreiben oder ihn direkt anzurufen. Meistens führt genau dieses Verhalten jedoch dazu, dass er sich noch weniger meldet und immer mehr in den Rückzug geht.
In diesem Artikel erfährst du jetzt ob du unter einer emotionalen Abhängigkeit leidest, woran du das erkennen kannst und warum vor allem Frauen immer wieder in emotionale Abhängigkeiten geraten.
Zunächst einmal möchte ich dir genauer erklären, was unter einer emotionalen Abhängigkeit gemeint ist:
Emotionale Abhängigkeit – Erklärung:
Unter einer „emotionalen Abhängigkeit“ wird eine einseitige und übermäßige Abhängigkeit von einem anderen Menschen verstanden. Die Angst „verlassen zu werden“ ist ein immer wiederkehrender Gedanke, der bei den Betroffenen sehr viel Druck auslöst.
Die Folge:
Eigene Hobbies und der Freundeskreis werden mit der Zeit immer mehr vernachlässigt – dies kann manchmal bis zur völligen Selbstaufgabe führen, so dass viele ihrem eigentlichen Alltag, dem Job oder anderen Verpflichtungen nicht mehr nachgehen können.
Emotional abhängige Menschen haben das Gefühl, dass das Leben ohne den Partner sinnlos ist.
Kommt es doch zu einer Trennung vom Partner, drehen sich alle Gedanken auch Wochen später noch um die alte Beziehung und es gelingt nicht, ein neues eigenständiges Leben aufzubauen.
Die Gedanken drehen sich vor allem darum, warum die Beziehung beendet worden ist, ob der Ex-Partner schon jemanden Neues kennengelernt hat und wie man ihn zurückbekommt.
Weitere Anzeichen einer emotionalen Abhängigkeit sind:
- Von einer Beziehung zur nächsten zu springen und dadurch ständig in einer Partnerschaft zu sein – mit fließendem Übergang.
- Nicht „Single“ bleiben können und sich an jemanden zu binden, der eigentlich gar nicht der „Typ“ von einem ist, nur um nicht allein sein zu müssen.
- Entzugssymptome: Sobald der Partner für einige Zeit nicht zur Verfügung steht, bricht der Glaube an ein Ende der Beziehung auf und führt zu negativen Emotionen. Unruhe, Gereiztheit und Ängste treten auf.
- Der Partner wird regelmäßig auf sozialen Medien „gestalked“. Eifersucht tritt auf, sobald er etwas mit anderen unternehmen möchte oder neue Kontakte knüpft.
- Es besteht kein Vertrauen in den Partner oder in die eigenen Fähigkeiten.
- Sobald der Partner nicht in Kontakt mit einem ist, tritt eine emotionale Leere und Antriebslosigkeit ein.
Der Unterschied zwischen emotionaler Abhängigkeit und Liebe:
Sich an seinen Partner emotional zu binden, ihn gerne in seiner Nähe zu haben und seine Aufmerksamkeit zu genießen ist verständlich und stabilisiert eine Liebesbeziehung.
Wenn man jemanden liebt, äußert sich das vor allem dadurch, dass man sich bei ihm sicher und aufgehoben fühlt. Man respektiert den anderen, nimmt Stärken und Schwächen gleichermaßen an und unterstützt sich gegenseitig bei der persönlichen Weiterentwicklung. Eine gesunde Beziehung äußert sich dadurch, dass man ganz „man selbst“ sein darf und auch getrennt vom Partner darauf vertraut, dass die Liebe und Zuneigung weiterhin vorhanden ist.
Bei einer emotionalen Abhängigkeit überwiegt die ständige Angst, den Partner zu verlieren.
Oft sind die Betroffenen unglücklich in der Beziehung und können sie trotzdem nicht beenden.
Liebe wird hier oft als Bedrohung wahrgenommen. Die Kontrolle über den anderen zu behalten, sich selbst völlig anzupassen oder aufzugeben, gehört für einen emotional abhängigen Menschen zum Beziehungsalltag dazu.
Was hier zur Stabilisierung dazu gehört, würde in einer gesunden und ausgeglichenen Liebesbeziehung jedoch rasch zum Ende führen.
Damit du nun ein konkreteres Bild bekommst, komme ich zu den nachfolgenden Punkten.
Bist du emotional abhängig? Drei mögliche Anzeichen die genau darauf hindeuten
Aus meiner Erfahrung als Therapeutin sind es fast immer drei Situationen, die ganz besonders auf eine emotionale Abhängigkeit hindeuten. Bevor ich dir die drei Merkmale erkläre, noch ein kurzes Beispiel aus meinem Leben. Ich möchte dir zunächst eine Geschichte von einer meiner Klientinnen erzählen. Ich nenne sie Anna.
Anna, 30 Jahre alt und aus München erzählte mir in der Beratung von einem Mann, den sie auf einer Online-Dating-Plattform kennengelernt hatte. Er war zwar optisch nicht zu 100 % ihr Typ, jedoch hat sein Beruf als Journalist und sein charmanter Text sie zu einem Match bewegen können.
Als sie ihn zum ersten Date traf, war sie von seiner aufmerksamen und sehr charmanten Art beeindruckt. Er hielt ihr die Autotür auf und hatte im Vorfeld bereits einen Tisch im Restaurant reserviert.
Nachdem Anna zuvor fast nur Männer gedatet hatte, die lediglich Sex mit ihr haben wollten, punktete er sofort mit diesen Gesten bei ihr. Sie fühlte sich sehr wohl in seiner Gegenwart und hatte nach langer Zeit den Eindruck, dass sie jetzt endlich einen richtigen Glücksfang gemacht hat.
Für ca. 4 Wochen lief es ganz gut. Anna traf sich zwei Mal in der Woche mit ihm und meldete sich bei der Dating-App ab. Er meldete sich täglich bei ihr und erkundigte sich nach ihrem Tag. Anna schwärmte in höchsten Tönen von ihm und erzählte auch ihrer Mutter von dem neuen Mann in ihrem Leben.
Es dauerte nicht lange, als Anna ihn ihrer Familie vorstellen wollte und mit mir in einer Sitzung besprach, ob die Silvesterfeier hierfür geeignet wäre. Sie entschied sich dazu ihn einzuladen und Silvester mit ihm gemeinsam verbringen zu wollen.
Leider kam es anders und der Mann war bereits zu einer anderen Feier von Freunden eingeladen. Er erklärte ihr liebevoll, dass die Feier jedes Jahr auf einer Hütte stattfindet und es bereits ein Ritual für ihn und seine Freunde ist. Anna traf die Absage sehr hart und sie fühlte sich abgelehnt. Zurück in meiner Sitzung beschrieb sie, was ihr durch den Kopf geht: „Ich glaube, er sieht mich nicht als seine Freundin, sonst würde er mich doch mitnehmen. Vielleicht hat er ja eine andere oder seine Ex-Freundin feiert mit. Das kann doch sein? Sonst hätte er mich doch auch dazu einladen können? Vielleicht will er mich aber auch einfach nicht seinen Freunden vorstellen. Weil… ach keine Ahnung, was da los ist.“ Aus lauter Frust zog sich die Klientin erst mal zurück und reagierte immer weniger auf die Anrufe. Sie überlegte sich sogar den Kontakt zu beenden. Als auch er sich dann für einen Tag nicht gemeldet hat, konfrontierte sie ihn mit ihren angestauten Gefühlen. Er erklärte ihr noch einmal, dass es etwas länger braucht, bis er jemanden seinen Freunden vorstellen würde und erst mal sehen möchte, wohin sich das Ganze noch entwickeln wird. Anna empfand seine Erklärung als schlüssig und konnte sie nachvollziehen. In den darauffolgenden Tagen fühlte sie sich jedoch abgewiesen und eine innerliche Leere trat ein.
Sie hatte das Gefühl, nicht gut genug zu sein und bekam Panik, dass er bald schon gar keine Lust mehr darauf hatte sich mit ihr zu treffen oder vielleicht auch erkannte, dass sie einfach nicht die Richtige für ihn wäre.
Anna überlegte bei jeder Nachricht was sie ihm schreiben sollte, um nicht bedürftig oder gar verzweifelt zu wirken. Sie hat ständig an ihn gedacht und fiel in ein emotionales Loch, wenn er erst abends oder gar nicht mehr an dem Tag zurück schrieb. Sie hatte kaum noch Appetit, zog sich von ihren Freundinnen und der Familie zurück und fragte sich was er jetzt wohl machte – und vor allem mit wem.
Als sie erneut zu einer Sitzung kam und erklärte, dass er sich immer weniger melden würde, vereinbarten wir, dass sie das Gespräch mit ihm sucht und über den aktuellen Beziehungsstand spricht.
Er äußerte am Telefon, dass er aktuell kaum Zeit habe und der Beruf ihn sehr einspanne, aber auch dass es zwischenmenschlich nicht so gut passe. Anna war daraufhin am Boden zerstört und suchte auch danach noch immer wieder über Instagram den Kontakt zu ihm.
Obwohl sie sich erneut in den Dating-Portalen anmeldete, um sich schnellstmöglich mit einem anderen Mann abzulenken und dadurch über ihn hinweg zu kommen, dauerte es Monate bis sie die Sehnsucht nach ihm überwand und nicht mehr stündlich an ihn denken musste.
An diesem Beispiel sieht man sehr deutlich wie eine emotionale Abhängigkeit entstehen kann.
Lass uns nun aber sehen, an welchen drei Anzeichen du erkennst ob bei dir eine emotionale Abhängigkeit besteht und was Du jetzt tun kannst.
1. Der „24/7- Fluch“
Es ist keine Seltenheit, morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Einschlafen an den Schwarm zu denken. Wenn du jedoch mitten in der Nacht aufwachst und auf dein Handy guckst, ob er geschrieben hat oder erst gar nicht einschlafen kannst, weil du noch die letzte Konversation oder das letzte Date mit ihm gedanklich durchspielst, spricht das schon für eine emotionale Abhängigkeit.
Wenn du während deines Alltages, bei wichtigen Terminen oder auch im Gespräch mit anderen immer wieder gedanklich abschweifst und darüber nachdenkst, ob er sich schon gemeldet hat oder eben warum auch noch nicht, ist dies schon ein deutliches Anzeichen, dass du von seiner Zuwendung abhängig bist und immer mehr nach seiner Aufmerksamkeit durstest. Das kann schnell zu einer Belastung werden, vor allem dann, wenn man in längeren Abständen eben keine Rückmeldung bekommt. Es fühlt sich dann eben nicht mehr wie auf rosaroten Wolken an, sondern eher danach, dass du in 24 Stunden am Tag während der ganzen Woche an ihn denken musst.
Oft kommt es sogar vor, dass man dann selbst im Schlaf noch von seinen Ängsten und Sorgen – ihn vielleicht zu verlieren – geplagt wird und Alpträume hat.
Ein richtiger 24/7 – Fluch eben!
Tipp:
Wenn Du es mittlerweile als Belastung empfindest, dich gedanklich nicht mehr auf andere schöne Dinge in deinem Leben konzentrieren zu können, solltest du jetzt unbedingt folgendes tun:
Schalte dein Handy im Laufe des Tages immer wieder auf Flugmodus um. Vor allem nachts solltest du, dein Handy ausschalten und erst am nächsten Morgen wieder reingucken. Die handyfreien Zeiten ermöglichen es Dir nach und nach wieder zum Alltag zurückzufinden.
Auch wenn du dich mit Freunden treffen solltest oder deine Aufmerksamkeit bei anderen wichtigen Terminen bzw. in der Arbeit benötigt wird: Handy ausschalten! Wenn es dir zu Beginn schwer fällt und die Enttäuschung groß sein mag, dass er sich nicht in der Zwischenzeit gemeldet hat, ist es eine Chance wieder bewusst an deinem Leben teilzunehmen.
Du wirst sehen, dass du dich nach ca. einer Woche daran gewöhnen wirst und dem Fluch damit ein Ende setzen wirst.
2. No Date – no Fun!
Es ist erst Montag und du planst jetzt schon, was du mit ihm am WE unternehmen wirst – ohne das vorher mit ihm abgesprochen zu haben? Denn für dich steht fest: No Date – no Fun.
Ein Wochenende oder Freizeit, die du nicht mit ihm verbringen kannst, sind verschwendete Tage?
Du machst nichts mit Freunden aus, weil du immer noch darauf wartest, dass er dich nach einem Treffen fragt? Gerade wenn du glaubst, dass du nur mit ihm Spaß haben kannst und deine Freizeit dadurch sinnvoll nutzt, ist das ein Anzeichen, dass du bereits emotional abhängig bist. Du spürst es auch ganz besonders dadurch, dass du antriebslos bist und dich verloren fühlst, sobald er keine Zeit mit dir verbringen kann oder möchte.
Vielleicht bist du sogar wütend und verletzt, wenn er seine Freizeit mit anderen Menschen oder seinen Hobbies verbringt und du nicht dabei daran teilhaben darfst?
Tipp:
Dass er nicht immer Zeit mit dir verbringen kann oder auch seinen Freundeskreis pflegen möchte ist völlig normal und getrennte Aktivitäten sind auch in einer Beziehung sehr wichtig.
Jeder sollte trotzdem noch eigenständig sein und auch unabhängig vom Partner, Freundschaften und Hobbies pflegen.
Deshalb solltest du einen Tag pro Woche fest für Freunde oder dich einplanen – unabhängig davon, ob er etwas unternehmen möchte oder nicht. Wenn er dich sehen will, wird es ihm auch an einem anderen Tag möglich sein.
Dadurch, dass du wieder beginnst, dich mit anderen zu treffen oder bewusster für dich selbst etwas tust, wirkst du mit der Zeit auch selbstbewusster und damit anziehender auf ihn. Es gibt nichts attraktiveres als jemanden, der unabhängig ist und dadurch mit sich im Reinen ist. Passend hierzu ist auch der nachfolgende Punkt.
3. Alles was Du willst, Schatz.
Eine emotionale Abhängigkeit macht sich vor allem dadurch bemerkbar, dass man sich immer an den anderen anpasst, um positive Aufmerksamkeit und Zuneigung zu erhalten.
Er hat keine Lust auf einen romantischen Wochenendtrip mit dir und möchte lieber zu Hause mit Freunden grillen? – kein Problem für dich. Du machst gerne seine Wohnung sauber und bereitest den Salat für die Männer vor. Du machst eben alles, was deinen Schatz glücklich macht. Und wenn du mal kurz darüber nachdenkst, trifft der Begriff „Schatz“ es hier doch ganz genau.
Was einen Schatz ausmacht ist, dass er kostbar ist, behütet und beschützt werden muss – denn hinter einem Schatz sind auch immer andere her. Die Angst und der Druck, ihn zu verlieren verleitet dazu, sich immer mehr an ihn zu klammern und dadurch ständig in „Hab acht – Stellung“ zu sein. Was dich dadurch deutlich verkrampfter und vor allem sehr „needy“ bei ihm darstellen lässt.
Das Hauptproblem besteht mittlerweile darin, dass du deine eigenen Bedürfnisse und auch Wünsche komplett unterdrückst. Du gibst dich nach und nach komplett auf, um seinen Vorstellungen zu entsprechen. Du brauchst seine permanente Zuneigung und Bestätigung, sonst fühlst du dich wertlos.
Die Folge: deine Erwartungshaltung an ihn steigt. Denn dadurch, dass du alles für ihn tust und immer zur Verfügung stehst, erwartest du das unterbewusst auch von ihm.
Wenn er dir bei kleineren Bitten nicht entgegenkommt, hast du umso mehr das Gefühl abgewiesen, weggestoßen, ungewollt, ungeliebt und vielleicht sogar gänzlich abgelehnt zu werden. Das Loch, in das man dadurch jetzt fällt, ist unglaublich groß und man kommt nur sehr schwer alleine wieder raus.
Tipp:
Man muss keine Paartherapeutin sein um zu wissen, dass es in Beziehungen wichtig ist, über seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen. Auch wenn genau das deine allergrößte Herausforderung ist – stelle dich ihr. Denn „Geben und Nehmen“ ist die Basis für jede gute Beziehung.
Beginnen kannst du damit, indem du äußerst was du gerne am Wochenende oder zum nächsten Treffen unternehmen möchtest. Wird ein Gegenvorschlag gemacht, kannst du darum bitten, dass dieser gerne an einem anderen Tag stattfinden kann. Falls er gar nicht daran interessiert ist, kannst du anbieten das mit einer anderen Freundin zu machen oder bittest um einen Alternativvorschlag, der dir auch gefallen könnte.
Dieses Vorgehen braucht vielleicht etwas Übung, aber der Vorteil ist, dass du zurück zu deinen Bedürfnissen findest und für dich einstehst. Du lernst auch wieder, dass es auch ohne ihn möglich ist, eine gute Zeit zu haben.
Das Beste daran ist: Du wirkst dadurch wieder attraktiver auf ihn, weil er merkt, dass du nicht alles für ihn tust und er sich auch bemühen muss, um dich zufrieden zu stellen.
Emotionale Abhängigkeit? Drei Gründe die du kennen solltest
1. Das verletzte innere Kind
Vielleicht bist du als Kind immer wieder verletzt worden, indem Grenzen überschritten und deine Gefühle missachtet wurden.
Vielleicht hast du auch einen massiven Mangel an Liebe und Fürsorge durch deine wichtigsten Bezugspersonen erfahren.
Vielleicht musstest du dich ganz besonders anpassen und immer lieb sein, um Zuneigung und Liebe zu bekommen.
Das können mögliche Ursachen einer emotionalen Abhängigkeit im Erwachsenenalter sein. Wer als Kind keine bedingungslose Liebe erfährt, glaubt auch im späteren Leben nicht mehr daran, dass er liebenswert ist. Somit entsteht der permanente Druck den Partner kontrollieren zu wollen oder auch nicht glauben zu können, dass er bei einem bleibt – weil man es einfach wert ist.
Der Teufelskreis beginnt dadurch, dass Zweifel und Misstrauen am Interesse des anderen bestehen. Oftmals wird nicht geglaubt und angenommen, dass der Partner einen wirklich gern hat.
2. Das unsichere Mädchen
Auch wenn keine gravierenden Erfahrungen in der Kindheit gesammelt wurden und man behütet aufgewachsen ist, kann es sein, dass man nie gelernt hat sich selbst zu akzeptieren oder gar zu lieben. Selbstwertgefühl ist eine Eigenschaft, die im Laufe des Lebens entsteht und durch bestimmte Situationen gestärkt wird.
Vielleicht erinnerst du dich daran, wie unsicher du an deinem ersten Schultag warst oder als Jugendliche auf einer Party? Wenn du in solchen Situationen nicht souverän agiert oder keine positiven bestärkenden Erfahrungen gemacht hast, wirst du vielleicht auch heute als Erwachsene Schwierigkeiten in Kennenlernsituationen oder an neuen Herausforderungen haben.
Gerade Frauen neigen oft dazu sich selbst abzuwerten – an ihrem Aussehen zu zweifeln oder ihrem Intellekt. Sie vergleichen sich sehr oft mit anderen Frauen und haben fast immer das Gefühl schlechter abzuschneiden. Das unsichere Mädchen in uns braucht immer die Bestätigung von anderen, um sich besser zu fühlen. Manchmal ist „das Mädchen“ in uns nicht stark genug, um sich selbst auf die Schulter zu klopfen und Mut zuzusprechen. Es sucht sich dann eben später einen Partner, der ihm immer Zuspruch und Aufmerksamkeit schenken muss – damit es sich dadurch ein Stück weit größer fühlen darf.
3. Unsere Psyche
Nicht selten kommt es vor, dass Betroffene an einer Persönlichkeitsstörung leiden und sich darüber noch nicht bewusst sind. Im ICD-10 (F60.7) wird die abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung beschrieben. Sie beschreibt u. a., dass große Trennungsängste und Gefühle von Hilflosigkeit durch eine Neigung sich den Wünschen älterer oder anderer Menschen unterzuordnen, besteht.
Auch Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (stark schwankend, große Selbstzweifel) oder einem verminderten Selbstwertgefühl, wie es oft bei depressiven Menschen vorkommen kann, neigen zur emotionalen Abhängigkeit.
Emotionale Abhängigkeiten auflösen – das Wichtigste zum Schluss:
Audrey Hepburn: „Ich brauche sehr viel Liebe – ich will geliebt werden und Liebe schenken. Liebe ängstigt mich nicht, aber ihr Verlust schon.“
Es ist nicht immer leicht, sich selbst ein ruhiger Hafen zu sein und die Stille des „Allein-seins“ auszuhalten. Sein Glück von einem anderen Menschen, seiner Nähe und seiner Aufmerksamkeit abhängig zu machen, hindert vor allem daran, den Blick auf sich selbst zu richten.
Wenn du müde davon bist, dich ständig im Schatten des anderen zu bewegen und immer wieder an den gleichen Punkt gerätst, dich nicht gewollt zu fühlen – ist es dringend an der Zeit, einige unliebsame Themen aus deiner Vergangenheit anzuschauen.
Wenn du Angst davor hast oder nicht aus deinem Muster ausbrechen kannst, ist es ratsam dir psychologische Unterstützung zu holen und dich bei deinen neuen Herausforderungen begleiten und bestärken zu lassen. Es gibt schwierige Situationen, aus denen man nicht immer selbst herauskommt – eine emotionale Abhängigkeit ist eine davon. Mache das nicht alleine deshalb um attraktiver und interessanter zu wirken, sondern um deiner selbst willen. Sich nicht mit seinen Ängsten und Sorgen zu beschäftigen und sie zu verdrängen, bedeutet: sich selbst nicht genug wert zu sein. Wenn du es dir selbst nicht wert bist, Zeit und Energie in dich zu investieren, ist es schwierig, das von einem anderen Menschen zu einzufordern.
Die längste Beziehung, die wir in unserem Leben führen, ist die mit uns selbst. Beginne ab jetzt damit, dich bewusst um dich selbst zu kümmern, deine kritischen Momente wahrzunehmen und das „alleine – sein“ auszuhalten.
Genau das ist es, was dich Tag für Tag wachsen lässt.
Fühl dich geliebt
Mashaal
Individuelle Beratung?
Du bist unzufrieden mit deinem Liebesleben und möchtest endlich wieder eine glückliche Beziehung führen?
Ich unterstütze dich dabei, den richtigen Mann zu finden.
Vereinbare gleich eine Coaching-Session mit mir.
Ich freue mich auf Dich!
Neues auf meiner Seite
Bist du emotional abhängig von ihm? Diese Punkte verraten es dir.15. Januar 2021 - 10:51
Er will keine Beziehung mit Dir? 5 Strategien, die Du unbedingt durchschauen solltest3. November 2019 - 13:06
Er meldet sich nicht mehr – 3 Dinge die du jetzt tun solltest!27. September 2019 - 18:14
Was wollen Männer wirklich? 9 überraschende Wahrheiten27. September 2019 - 16:55